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Urlaub in der Heimat – Biohotel Schwanen Bizau

Die Einladung, Urlaub in der Heimat zu machen bekommt man nicht allzu oft, wahrscheinlich genauso wenig wie eine Einladung zum Urlaub auf den Bahamas. Ich jedoch hatte Glück. Bizau im Bregenzerwald – nicht die Bahamas – ist es geworden. Nur 25 Minuten von meinem Heimatort entfernt. Warum nicht? Oft reicht ja schon eine kleine Änderung der Sichtweise und das, was so nah vor einem liegt, wird in einem anderen Licht betrachtet. Urlaub in einer Region in der es ebenso viel Kühe wie Menschen gibt. Aber eben nicht nur das. Drei Tage lang durfte ich Urlaub in und rund ums Biohotel Schwanen in Bizau machen.

Der Abschied von zu Hause und meiner kleinen Familie viel mir schwer. Bestärkt durch das gute Zureden von meinem Mann hab ich mich dann doch noch auf den Weg gemacht. Und als ich dann dort war in dem gut Tausend-Seelen-Ort brauchte es nicht viel mehr als eine herzliche Begrüßung, ein Glas spritzigen Rosé sowie eine nette Blogger-Runde und ich war angekommen.

Jetzt musste ich mich nur noch hinsetzen, durchatmen & genießen und das ging dank bestem Service und der heimeligen Atmosphäre in der urigen Wälderstube ganz einfach. Den Abend verbrachten wir mit tollen Weinen und der Bregenzerwälder Köstlichkeit schlechthin – Käsknöpfle. Vorab durften wir einen Blick in die Küche werfen, wo uns Franziska und Antonia – die Wilden Weiber der Schwanen-Küche – gezeigt haben, wie man die berühmten Knöpfle zubereitet. Beim Knöpfleteig darf man faul sein, das heißt „schlampig rühren“ – Mehlschlieren sollten also bitte unbedingt zu sehen sein. Tipp: am schmackhaftesten werden die Käsknöpfle mit dem richtigen (Berg)Käse – der kommt natürlich aus dem Bregenzerwald & ist mindestens 12 Monate gereift.

Beim Betreten meines Zimmers hörte ich mich selber seufzen, weil einfach alles stimmt. Helle, geradlinige Möbel, Eichenparkett auf dem Boden, Weißtanne an den Wänden. Das Bett aus Zirbenholz, darauf feine weiße Bettwäsche aus Baumwolle und Leinen sowie mit Dinkel gefüllte Kopfkissen (übrigens von meiner Lieblingsfirma Himmelgrün). Holzgeruch und eine Aussicht die mir sagte: Willkomen daheim.

Wenn du deine Sicht auf die Dinge veränderst, 
verändern sich die Dinge die du siehst. 
(Dr. Wayne Dyer)

Die Geschichte vom Schwanen reicht über viele Generationen. Starten wir bei Gallus Moosbrugger – dem Bregenzerwälder Käsebaron. Er war der Ur-Ur-Ur-Großvater von Emanuel und wohl ein genauso taffer Typ. Er hat den Käse perfektioniert und in der ganzen Monarchie vermarktet.

Heute leitet Emanuel den Schwanen in der 5. Generation. Jahrelang war er unterwegs. Verbrachte viel Zeit in Amerika, lernte sein Handwerk unter anderem in San Francisco und New York und kam schlußendlich wieder zurück zu seinen Wurzeln. Hier hat er das Werk seiner Vorfahren übernommen und seine Ideen eingebracht. Im Jahr 2009 wurde das Hotel vom mehrfach ausgezeichneten Architekten Hermann Kaufmann generalsaniert, zeitgleich erfolgte die Umstellung zum Biohotel. In der Küche kocht seit jeher Emanuels Mutter Antonia – ihre Art biologisch zu kochen ist traditionsbewusst und modern zugleich. Die gelungene Architektur und die fantastische Küche bildet die Basis für den heutigen Schwanen. Emanuel hat weiters seine Liebe zur Perfektion und das Gespür für die Details ausgelebt. Ein Herrenzimmer nach seinen Vorstellung eingerichtet, den Garten umgestaltet, eine eigene Geschirrlinie entwickelt und den Schwanen mit seiner Philosophie bereichert. Chapeau lieber Emanuel, das ist dir mehr als gelungen!

Wie gutes Bregenzerwälder Handwerk aussieht durften wir nicht nur im Schwanen erleben, sondern auch bei einem Besuch im Werkraum Bregenzerwald in Andelsbuch. Ein gemeinsamer Schauraum für die Bregenzerwälder Handwerkskultur. Der Verein wurde 1999 gegründet und zählt aktuell 91 Mitglieder. Davon kommt der Großteil aus der holzverarbeitenden Branche und dem Bauhandwerk. Gemeinsam fördern sie, was sie seit vielen Jahre auszeichnet: Produkt-, Arbeits- und Lebensqualität.
Das hat uns auch die aktuelle Werkraumschau „farb“ gezeigt (nur noch bis heute – 27. Mai). Und auch hier hüpfte mein Bregenzerwälder Herz nicht ohne Stolz noch ein bißchen höher.

Einen Überblick der nachfolgenden Ausstellungen findet ihr hier.
Der Werkraum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Egal ob eine aktuelle Ausstellung ansteht oder nicht. Das Gebäude, das vom renommierten Architekten Peter Zumthor entworfen wurde, besticht durch seine Beton- & Glasfassade. Ein kleiner Shop und die zum Haus gehörige Gastwirtschaft laden zum Verweilen ein.

Zurück im Bizau wurden wir mit einem leichten Mittagessen verwöhnt. Herrlich lockere Buchweizenknödeln mit Tomaten-Ragout.

Zum Dessert servierte die symphatische Bedienung einen feinen Rhabarberstrudel. Genau meins. Auch Christina von Twenty Three Timezones hat es geschmeckt.

Das war die perfekte Stärkung für unsere bevorstehende Wanderung mit dem Bregenzerwälder Urgestein Pius auf dem „Goßarweag“. Der „Goßar“ ist der Ziegenhirte, der „Weag“ ist der Weg. Ein eigener Wanderweg für alle Ziegenfans. Müsste der nicht eigentlich in Hittisau sein ? :) Die Geschichte dahinter lässt sich einfach erklären: die Ziegenhirtschaft war für Bizau über viele Jahrhunderte eine wesentlicher Bestandteil. Jede Familie war berechtigt 4 Ziegen zu halten und diese vom Geißer im Frühjahr und zur Alpzeit im Sommer zu den vorgeschriebenen Weideplätzen treiben zu lassen. Um Einheimische und Gäste an dieses kulturelle Erbe zu erinnern hat Bizau den „Goßarweag“ umgesetzt.

Betreff Ziegen rangiert Bizau jedenfalls an einer der ersten Stellen in Vorarlberg, 
da die Ziegen hier günstige Weideverhältnisse haben - Vlbg. Volksblatt, 1911

Der landschaftlich reizvolle Wanderweg umfasst 14 Stationen. An ausgewählten Orten erinnern lebensgroße Ziegen aus Stahl an den Geißenzug. Wir hatten Glück, und durften auch einen Blick auf Pius Ziegenzucht werfen. Hach, für mich war das fast wie zu Hause ;)

Die Ziege ist übrigens nicht nur ein sehr liebenswertes Tier sondern auch in der Schwanenküche beliebt. Hier wird das Fleisch der „Kuh des kleinen Mannes“ zum kulinarischen Erlebnis veredelt. Hildegard von Bingen lobte das Fleisch der Ziege für Gesunde und Kranke.

Wie wichtig eine gesunde Ernährung ist, zeigte uns Emanuels Mutter Antonia und ihre Wilde Weiber Crew in der Küche (fairer halber muss man sagen, da hilft auch ein Mann mit;). Im Schwanen wird nach den Grundsätzen von Hildegard von Bingen gekocht. Das Faszinierende an dieser Ernährungslehre ist das Erlernen der Wirkung und des richtigen Einsatzes von Lebensmitteln. Die verwendeten Roh-Produkte sind von höchster Qualität und bescheren somit Hochgenuss vom Feinsten. Das durften wir bei unserem Wilde-Weiber-Überraschungs-Menü am Abend selber feststellen.

Denn dieser entpuppte sich als ein Abend voller Highlights. 7 Gänge gab es für jeden von uns. Das besondere daran: vier!! verschiedene 7 Gang-Menüs wurden serviert. Dazu die großartige Wein- und Bierbegleitung – individuell auf die Gerichte abgestimmt – vom Chef des Hauses. Wir reichten unsere Teller im Uhrzeigersinn weiter, damit alle von den dargebotenen Köstlichkeiten probieren konnten. Das klappt besonders gut, wenn ‚Foodies‘ unter sich sind. Schlußendlich verkosten wir so über 20 Gerichte, 7 verschiedene Weine, 3 Biersorten, Sherry und Wermut. So gut, dass man schwer Worte dafür findet und deshalb Bilder sprechen lassen sollte.

Ein wirklich perfekter Abend. Das Essen war köstlich. Alle, wirklich alle Gerichten haben mir geschmeckt. Ich werde auf alle Fälle mit meinen Foodie-Freunden wieder kommen. Wer von euch ist dabei?

Am nächsten Morgen durften wir zum Abschluss in der Schwanenküche Brot backen. Genau das Brot, welches wir zum Frühstück genossen haben – Dinkelbrot mit Walnusskernen nach Hildegard von Bingen. Das Rezept hat uns Franziska verraten und sogar aufgeschrieben – das kommt definitiv auf meine Nachback-Liste.

Ja, das war er also, mein Urlaub in der Heimat.
Der Schwanen ist das richtige Urlaubsziel für alle die vom Alltag abschalten & die Natur genießen wollen, für alle die sich essenstechnisch nur mit dem Besten verwöhnen lassen wollen, für alle Gourmets, Weinliebhaber und Ästheten.

Eines habe ich während meiner 3 Tage Urlaub im Bregenzerwald gelernt – ich darf unglaublich stolz sein auf unsere Region. Der Bregenzerwald hat einen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, der kann seinen Urlaub direkt über die Homepage vom Biohotel Schwanen buchen. Bei Buchungen bis zum 1.11.17 mit dem Code ‚Influencers go Schwanen‘ gibt es für alle Gäste ein „Schwanen Goody Bag“.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Biohotel Schwanen Bizau

Vielen Dank und liebe Grüße auch an meine Bloggerfreunde, mit denen ich dieses Erlebnis teilen durfte: Christina und ihr Mann Stefan von 23timeszones, Florence von AvocadoBanane und Leoni von walkingonclouds.tv

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