Kochen mit Freunden, Pikantes
Kommentare 5

Veganes Pulled Pork

Es war mehr als schwierig einen Namen für dieses großartige Gericht zu finden. Denn mit „Pork“ hat es ja wirklich überhaupt nichts zu tun. „Pulled Mushroom“ klingt auch nicht wirklich lecker. Und die deutsche Variante „zerrupfter Kräuterseitling“ klingt eher nach einem Bad-Hair-Day. Schlußendlich haben wir es beim veganen „pulled pork“ belassen. So kann man sich wahrscheinlich auch am meisten darunter vorstellen, oder?! Mein ehemaliger Schulkollege und guter Freund Martin hat mich vor ein paar Wochen besucht und mich mit einem veganen Menü überrascht. Seit mehr als 6 Jahren verzichtet er auf tierische Produkte aus gesundheitlichen und ethischen Gründen. Wie gut veganes Essen schmeckt hat er mir bei seinem Besuch wieder mal gezeigt.

Zusammen haben wir den zerrupften Kräuterseitling zubereitet. Serviert wurde das ganze in köstlichstem Burgerbrot, mit veganer Mayonnaise und Salat. Außerdem haben wir noch eine leckere und schnelle Beilage aus Kichererbsen gemacht, die mit fantastischen Gewürzen wie Kurkuma und Schwarzkümmel verfeinert wurde.

Zum Dessert gab es veganes Schokomousse wie ich es einfacher noch nie gemacht habe. Das Rezept ist ein eigener Beitrag wert und bekommt ihr bald, versprochen!

Hier aber erst mal das Rezept für das vegane Pulled Pork Sandwich, das ihr wirklich unbedingt ausprobieren solltet! Zuerst die Basics, ohne die es nur halb so gut schmecken würde.

Zutaten für die vegane Mayonnaise (Veginaise)
ergibt ca. 400 g
2 EL Mandelmus
100 ml Wasser
200 ml Pflanzenöl (zB. Sonnenblumenöl)
3 EL Apfelessig
1 TL Senf
1 TL Gemüsebrühe
frisch gemahlener Pfeffer nach Belieben

Zubereitung
Mandelmus mit Essig, Senf, Gemüsebrühe und 50 ml Wasser in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer verquirlen. Nach und nach die Hälfte des Öl einbringen. Zuerst den Rest des Wasser unterrühren, dann das restliche Öl. Mit Pfeffer abschmecken.
Die Veginaise im Kühlschrank ziehen lassen, dann wird sie richtig fest.

Zutaten für die Burger Buns (für ca. 6 Stück)
500 g Weizenmehl (Type 480)
100 ml Hafer(milch)
20 g frische Hefe
1 EL Salz
1 TL Zucker
160 g vegane Margarine (oder Butter)
50 g Sesam zum Bestreuen

Zubereitung
Zuerst ein Dampfl (Vorteig) herstellen, dafür die Hälfte von der Milch leicht erwärmen (lauwarm), Zucker dazugeben und die Hefe hineinbröseln. Mit dem Schneebesen glatt rühren und zum Schluß etwas Mehl (ca. 1 EL) darüber streuen, sodass die Flüssigkeit bedeckt ist. Dampfl mit einem Geschirrtuch abdecken und bei Zimmertemperatur gehen lassen. Das Dampfl ist fertig, wenn es aufgeht und an der Oberfläche Risse aufweist. Jetzt die restlichen Zutaten für den Germteig untermischen. Aus dem Teig 6 Burgerbrote formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Die Burgern Buns nochmal für ca. 30 Minuten gehen lassen. Zum Schluß mit Milch (oder verquirltem Ei) bestreichen und mit Sesam bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 185 ° C Heißluft für ca. 20 Minuten backen.

Zutaten für die Chili-Bier-Sauce (aus dem Buch „Vincent Vegan„)
ergibt ca. 500 ml
1 rote Zwiebeln (grob geschnitten)
2 EL Sonnenblumenöl
2 EL brauner Zucker
1 EL Chilipulver
1 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL Cayennepfeffer
3 Chilischoten (entkernt und grob geschnitten)
40 g getrocknete Tomaten (grob geschnitten)
4 frische Rispentomaten (grob geschnitten)
2 TL Salz
4 EL Melasse
350 ml Bier (wir haben Weizen genommen)
2 EL Apfelessig
2 EL Worcestersauce

Zubereitung
Die Zwiebel in heißem Öl anschwitzen. Den Zucker dazugeben und das Ganze karamellisieren lassen. Chilipulver, Paprikapulver und Cayennepfeffer zugeben und kurz weiterbraten. Die restlichen Zutaten hinzufügen und ordentlich verrühren. Alles zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und ca. 30 Minuten einköcheln lassen. Den dabei entstehenden Schaum ggf abschöpfen. Masse etwas abkühlen lassen und mit dem Stabmixer pürieren.

Zutaten für Pulled Mushroom
pro Person
ca. 150 g Kräuterseitlinge
etwas Olivenöl
1 TL geräuchertes Paprikapulver
2 Umdrehungen aus der Pfeffermühle
1 Prise Chilipulver

Zubereitung
Die Pilze werden ggf geputzt und dann mit einer Gabel in Fasern gerupft (sieht danach so aus wie zerrupftes Hühnerfleisch). Kräuterseitlinge in eine große Auflaufform geben und mit den Gewürzen und dem Olivenöl vermengen, alles gut miteinander vermischen. Die Auflaufform für ca. 30 Minuten bei 170 ° C Heißluft in den Backofen geben. Dabei öfters kurz durchrühren.

Die fertig marinierten und gekochten Pilze aus dem Backofen werden dann mit der Chili-Bier-Sauce (nach Belieben und Portionsgröße) in einer Pfanne auf dem Herd nochmal kurz erwärmt. Und dann kommt der beste Teil, weil so Nahe am Ziel, die Burger Buns belegen.

Brötchen aufschneiden, etwas Veginaise darauf geben, pulled Mushrooms darüber, mit Salat nach Belieben belegen, Deckel drauf und reinbeißen! Lassen wir mal Bilder sprechen….

Auch das Rezept für die Kichererbsen stammt aus oben genanntem Buch (eines aus Martins reichhaltiger Kochbuchsammlung)

Zutaten für Kurkuma-Kichererbsen mit Erdnuss
(für 3-4 Personen)
100 g geröstete Erdnüsse
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
etwas Olivenöl
1/2 TL Chilipulver
2 TL Kurkuma
200 ml Kokosmilch
2 EL Sojasauce
3 EL Agavendicksaft
1 EL Limettensaft
Salz und Pfeffer
600 g Kichererbsen (aus der Dose)
2 TL Schwarzkümmel

Zubereitung
Erdnüsse im Mixer fein zerhacken. Zwiebel und Knoblauchzehen fein würfeln und in der Pfanne mit etwas Olivenöl anschwitzen. Chilipulver und Kurkuma einrühren und leicht köcheln lassen. Kokosmilch, Sojasauce, Erdnüsse und Agavendicksaft hinzufügen und 3-4 Minuten köcheln lassen. Mit  Limettensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Dann die gut abgespülten Kichererbsen hinzugeben und gut unterrühren. Zum Schluß den Schwarzkümmel einrühren.

Ein veganes Dinner, dass sogar eingefleischten Männern bestimmt gut schmeckt. Ich wette ja, dass die nicht wirklich erkennen würden, ob Fleisch oder nicht. Wer traut sich, das zu Hause zu testen?

Lieber Martin, nochmal vielen Dank für deinen spontanen Besuch. Danke für deine Inspiration und das großartiges Essen! Es macht so viel Spaß und motiviert total, sich mit dir über Essen, Kochen und Genuss (oder unsere gemeinsame und sehr lustige Schulzeit ;) zu unterhalten. Auf ein baldiges Wiedersehen in deinem veganen Kochstudio :)

 

 

 

 

 

5 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.